Fallzahlen:
Am 12. April gab es im Kreis Schleswig-Flensburg 111 bekannte Fälle, davon 36 genesen. Am 5. April waren es 94 Fälle, davon 18 genesen. Damit ist die Zahl der aktiven Fälle in dieser Woche stabil. Leider gibt es mittlerweile zwei Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. In Schleswig gibt es 13 Fälle.
Versorgung Tafel-Kunden:
Am Montag haben wir Vertreter der AWO, der Corona-Hilfe Schleswig, Schleswig IF, Friedrichsberger Bürgerverein und der Tafel zum Gespräch eingeladen. Nachdem die Tafel vorübergehend ihren Betrieb eingestellt hat, sind die anderen Organisationen eingesprungen. Am 2. April konnten (mit nicht mal einer Woche Vorlaufzeit für die Organisation) 148 Tafelkunden versorgt werden. Am 9. April waren es fast 180 Kunden. Dahinter steht dann ja meistens noch eine Familie, so dass die Zahl der Versorgten deutlich höher ist. Ein immenser Aufwand für die Ehrenamtler. Ware bei den Händlern abholen, unter Beachtung der Sicherheitsabstände in Tüten packen und dann ausfahren. Riesenleistung, vielen Dank dafür.
Die Tafel hat sich konzeptionelle Gedanken gemacht, das Konzept haben wir beim Gesundheitsamt eingereicht und es wurde bestätigt. Somit wird die Tafel ab 16. April wieder die Organisation an gewohnter Stelle in der Moltkestraße übernehmen. Die Ware wird draußen und nicht in dem engen Flur ausgegeben. Die Verteilung wird entzerrt und auf drei Tage verteilt, dabei werden auch die Ausgabezeiten verlängert und die Kunden bekommen Termine zugeteilt. Risikogruppen werden von den anderen ehrenamtlichen Organisationen beliefert. So kann es funktionieren.
Straßenschäden:
Es kommt aktuell zu Engpässen bei der Materialversorgung. Schäden können derzeit lediglich gesichert werden, nicht ausgebessert. Wird schnellstmöglich abgearbeitet.
Abiturprüfungen:
Das Bildungsministerium hat mitgeteilt, dass in der übernächsten Woche die Abi-Prüfungen stattfinden. Für die Schulträger gibt es Vorgaben für Desinfektinsmaßnahmen. Das können wir gewährleisten.
Im Mai folgen dann die Prüfungen für die anderen Bildungsgänge.
Gespräch Kirche:
Am Mittwoch hatte ich ein schönes Gespräch mit Dompastor Dr. Dübbers. Austausch über die jeweilige Situation in der Corona-Krise. Kirche bietet zu Ostern online-Übertragung der Gottesdienste an. Außerdem gibt es jetzt ein Klönschnack-Telefon (04621 96 30 444). Sehr schöne Idee, um insbesondere für ältere Mitbürger*innen etwas gegen die Einsamkeit zu tun. Wir haben noch über Projekte der Kirche und der Stadt gesprochen. Das Verhältnis Kirche und Stadtverwaltung ist sehr gut.
Telefonkonferenz Städteverband:
Machen wir jetzt wöchentlich. Austausch über die neuesten Änderungen der Verordnungen und deren Anwendung sowie Klärung haushaltsrechtliche Fragen. Ebenso über die Förderprogramme und ggf. Änderungsbedarfe. Ich hatte zum Beispiel den Hinweis eines Sportvereins erhalten, dass das Förderprogramm eher größeren Verbänden hilft, weniger den Sportvereinen vor Ort. Das gebe ich dann an den Verband weiter, mit der Bitte die Ausgestaltung der Programme zu überdenken. Manchmal hilft es.
Über die kommunalen Verbände wird auch Unterstützung für Kommunen eingefordert. Wir werden als Stadt immense Einnahmeausfälle haben, müssen aber unsere Leistungen vor Ort nach wie vor erbringen. Auch das muss irgendwie geregelt werden.
Kita-Beiträge:
Gute Nachrichten für die Eltern und Kommunen. Es können zwei Monate Kita-Gebühren voll erstattet werden. Die 50 Mio. € vom Land stellen keine Obergrenze dar.
Gespräch Polizei, Gesundheitsamt und Kreisordnungsbehörde:
Am Mittwoch haben wir die Polizei und Kreisbehörden zum Gespräch eingeladen. Es gibt einen neuen Bußgeldkatalog für Verstöße gegen die Auflagen im Zusammenhang mit Corona. Die Zuständigkeiten waren aber nicht abschließend geklärt. Seitens der Polizei und unserer städtischen Ordnungsbehörde wurde übereinstimmend gemeldet, dass es nur wenig Verstöße gegen die Auflagen gibt. Bürgerinnen und Bürger und Geschäftsinhaber verhalten sich insgesamt sehr verantwortungsbewusst. Der Einsatz unserer städtischen Ordnungsbehörde wurde gelobt. Wir haben uns verständigt, am Osterwochenende gemeinsam mit Polizei und städtischer Ordnungsbehörde verstärkt präsent zu sein, aufzuklären und zu beraten. Stand 12.4. um 16:00 gab es keine besonderen Vorkommnisse.
Telefonkonferenz Landrat:
Erste TelKo mit Landrat, Bürgermeisten und leitenden Verwaltungsbeamten im Kreis Schleswig-Flensburg. Austausch über die aktuellen Änderungen der Bekämpfungsverordnung, Zusammenarbeit Kreis und Ordnungsbehörden vor Ort. Die kurzfristige "Klarstellung" der Landesregierung, dass Familienbesuche über Ostern nun doch möglich sein sollen, wird allseits als kontraproduktiv empfunden.
Wochenmarkt:
Der Wochenmarkt am Stadtfeld läuft gut. Der veränderte Aufbau wird akzeptiert und wirkt offenbar. Auch hier sind die Leute mittlerweile in der Regel sehr vernünftig und halten Abstand. Beim Wochenmarkt am Capitolplatz werden wir noch nachsteuern. Diese Woche wurden die Stände mit ein wenig mehr Abstand aufgestellt, in der nächsten Woche wird noch weiter entzerrt und auch der Platz vor der Nospa genutzt.
Pressegespräch:
Ebenfalls am Mittwoch haben wir in einem Pressegespräch über die gute Zusammenarbeit zwischen Polizei, Kreis und Stadt informiert, sowie über die Kontrollen in den letzten Wochen und mitgeteilt, dass wir über Ostern vor Ort sind (s.o.)
Schleswig TV:
Mittwoch Nachmittag war Schleswig TV (zu sehen über Facebook und YouTube) wieder im Rathaus. Ich durfte über die aktuelle Situation in Schleswig berichten und habe die Gelegenheit genutzt, um mich bei den Bürgerinnen und Bürgern aber auch bei der Schleswiger Geschäftswelt für das verantwortungsvolle Verhalten zu bedanken. Ebenso habe ich mich bei den viele ehrenamtlich Tätigen bedankt, die in vielfältiger Art und Weise helfen. Der Zusammenhalt und das soziale Engagement in Schleswig beeindruckt mich tief und man kann gar nicht genug dafür danken.
Bürgertelefon:
Am Samstag habe ich selbst am Telefon gesessen. Eine Person hat Hilfe für Fahrdienst, Einkaufen angeboten, zwei Personen haben nach Hilfsangeboten gefragt. Einige haben angerufen, weil sie wussten, dass ich am Telefon war und haben mir positive Rückmeldungen gegeben. Auch dafür herzlichen Dank. Sehr gefreut hat mich auch der Anruf der Vorsitzenden des Seniorenbeirats. Sie hat sich für die Hilfe der Stadt insbesondere für die älteren Menschen sehr bedankt. Außerdem hat sie angeboten, dass Menschen, die sich allein fühlen, auch bei ihr anrufen können. Telefonnummer wird über das Bürgertelefon (814-333) vermittelt.
Insgesamt hatten wir in den drei Wochen 280 Anrufe. Etwa dreißig Personen haben Hilfe angeboten und es gab ein paar allgemeine Fragen. Aber die allermeisten haben nach Hilfe gefragt. Es freut mich sehr, dass dieses Angebot so gut angenommen wird und wir helfen könnten.
Kommentar SN
Am Samstag habe ich mir das erste Mal (und sicher nicht das letzte Mal) in meiner Amtszeit einen negativen Kommentar eingefangen. Ich wäre auffällig unauffällig und ich müsste wohl "mehr Flagge zeigen". Hab drüber nachgedacht. Nun ja, sämtliche Sitzungen und öffentlichen Termine finden bekanntermaßen derzeit nicht statt. Ich glaube, die Verwaltung tut unter den gegebenen Umständen alles, was derzeit möglich ist. Ich wüsste auch nicht wirklich, wie ich aktuell "mehr Flagge zeigen" könnte.
Beschäftigung über Ostern:
Am Sonntag haben wir meine Mutter und unsere Tochter zum Kaffee und Abendessen eingeladen (deswegen der Bericht mit einem Tag Verspätung). Draußen auf der Terrasse mit gebührendem Abstand. Ansonsten wieder rudern auf dem Rudergerät (neuer Rekord: 6,25 km in 30 Min.), Spazieren gehen im Wald, heute wollen wir die Holzterrasse streichen und meine Frau hat wieder Masken produziert.
Ich wünsche allen, die das hier lesen, noch frohe Ostern für den Rest.
Bleibt gesund.